Blog über Spiritualität, Yoga & Lebensthemen
„Es ist Unsinn, sagt die Vernunft / Es ist was es ist, sagt die Liebe
Es ist Unglück, sagt die Berechnung / Es ist nichts als Schmerz, sagt die Angst
Es ist aussichtslos, sagt die Einsicht / Es ist was es ist, sagt die Liebe
Es ist lächerlich, sagt der Stolz / Es ist leichtsinnig, sagt die Vorsicht
Es ist unmöglich, sagt die Erfahrung / Es ist was es ist, sagt die Liebe.“
Erich Fried
Die Natur und die Jahreszeiten halten uns einen Spiegel der Vergänglichkeit vor Augen. Jeder Jahresabschnitt steht für eine bestimmte Lebensphase: der Frühling für Geburt und Jugend; der Sommer für die Lebensmitte und Umsetzungen von Lebenszielen; der Herbst für das Ernten der Früchte und für das Loslassen im Lebensabend und der Winter für den endgültigen Abschied. Bei genauerer Betrachtung deiner Umwelt wirst du beobachten, dass nicht nur Veränderung ständig passiert - und das einzige ist, was fortdauert - sondern auch völlige Auflösung immanent da ist.
>> zum 1. Teil
Wenn unser Geist von tamasischen und rajasischen Kräften beeinflusst wird, dann ist auch unsere Sichtweise auf die Welt entsprechend subjektiv gefärbt. So kann Tamas die Empfindung hervorrufen, dass alle gegen uns oder wir an allem schuld sind, und es keinen Ausweg gibt. Haben wir eine rajasísche Brille auf, dann sehen wir hinter allem und jedem nur ein Mittel, um irgendwelche Ziele zu erreichen. Nur im sattvischen Zustand ist es uns möglich, einen gewissen objektiven Blickwinkel einzunehmen und das Spiel der Gunas zu durchschauen, ohne darauf reagieren zu müssen.
„Statt Erfolg oder Nichterfolg wird mit Hilfe der Gunas eine Richtung angestrebt, welche die sattvische Komponente unseres Denkens und Handelns stärkt.“ (Alexander Kobs)
Es ist nicht ungewöhnlich, dass Gesellschaften mit ihren Tendenzen die ursprüngliche Bedeutung von Begriffen verändern oder missinterpretierten. Auch wenn vor gut 2000 Jahren unter Yoga die Beruhigung der Gedanken verstanden wurde, so assoziiert man in unserer bewegten und schnelllebigen Zeit darunter oft Gymnastik, Workout oder Aerobic-Ersatz, verpackt in esoterische Sanskritnamen. Es ist auch nicht überraschend, wenn man heutzutage unter Āsana in erster Linie eine komplexe oder komplizierte Körperhaltung versteht, die man meist nur wenige Momente halten will oder kann.