Meditations-Methodik
Auch wenn ein aufrechter und entspannter Meditationssitz eine gute Voraussetzung für die formale Meditationspraxis ist, geht es mehr um die innere Haltung. Dabei sind Interesse und die Offenheit gegenüber einer vielleicht ganz neuen Erfahrung ideale Grundeinstellungen. Zusätzlich braucht es Liebe und Mut zur Wahrheit, um die gewohnten Vorlieben und Abneigungen zu erkennen.

Ruhe im Gedankenkarussel
All die unterschiedlichsten Meditations-Methoden sind nur verschiedene Mittel, um eine einzige Qualität zu kultivieren, die Präsenz genannt wird. Wenn dein Geist von Unruhe getrieben ist und die Gedanken wie Affen unermüdlich herumspringen, dann gibt es Konzentrationsübungen, die dein Gedankenkarussell zur Ruhe bringen.
Hast du aber eher das Problem, dass dein Geist in eine lähmende Bewusstlosigkeit (Tamas) versinkt, sobald du eine stille Körperhaltung einnimmst, sind energetisierende Übungen notwendig, um zu einer lebendigen Aufmerksamkeit zu kommen.
Was liegt Dir am Herzen
Bist du im Leben (und bei der Meditation) sehr leicht über dich und andere frustriert, dann ist es sinnvoll, bewusst Freundlichkeit und Wohlwollen zu entfalten. Ist dein Leben dagegen von einer inneren Leere und Sinnlosigkeit geprägt, dann solltest du darüber reflektieren, was dir tatsächlich am Herzen liegt und was der tiefere Sinn deines Lebens (Dharma) ist.
Dabei sind Dankbarkeit, Mitgefühl und selbstloses Handeln wichtige Gradmesser, die dir zeigen, wo du im Leben tatsächlich stehst. Denn was ist der Sinn einer Meditations- und Yogapraxis, wenn sich dabei deine egoistischen Tendenzen nicht verringern, du weder toleranter und dein Leben harmonischer wird?
Wer bin ich wirklich
In der Meditation geht es nicht nur darum, in eine friedliche und entspannte Stimmung zu gelangen. Es geht auch darum, einen bewussten und freundlichen Umgang mit körperlichen Schnerzen und seelischen Leiden zu entwickeln, mit essentiellen Themen wie Vergänglichkeit und Tod und letztendlich mit der überhaupt wichtigsten Frage im Leben: „Wer bin ich?“
In tieferen Meditationszuständen entsteht manchmal das Gefühl, dass du mehr bist, als dieses sich ständig verändernd Körper-Geist-Phänomen. Und je mehr es dir gelingt, diese Identifikation zu lösen, umso mehr entfaltet sich von selbst die zeitlose Leichtigkeit des Seins. Dieser transpersonaler Raum öffnet sich manchmal früher als du dir je erträumt hast.